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Kurz beschrieben - Indikationen auf einen Blick

Grundlagen: Die normale Entleerung der Harnblase

Die Koordination der Urinspeicherung und der gezielten Entleerung der Harnblase unterliegt komplexen neurologischen Regelkreisen. Diese steuern nicht nur den Blasenschließmuskel, sondern auch den Harnblasenmuskel und die Beckenbodenmuskulatur. Die Nervenbahnen sind komplex verschaltet. Im Rückenmark, im Hirnstamm und in der Großhirnrinde sind Zentren für die Blasensteuerung lokalisiert. Hierbei spielen auch eine Reihe von chemischen Überträgerstoffen (sogenannte Neurotransmitter) eine Rolle. Zur Erhaltung der Kontinenz, aber auch zum ungehinderten Wasserlassen, sind sowohl die korrekte Lage und Unversehrtheit der beteiligten Organe als auch eine funktionierende nervale Steuerung nötig. Daher ergeben sich aus den oben genannten Fakten zahlreiche Möglichkeiten für Funktionsstörungen.
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Störung der Blasenfunktion

Als Blasenfunktionsstörung bezeichnet man sowohl Störungen der Urinspeicherung als auch Störungen der Entleerung der Harnblase, abweichend von der Norm. Zwei Formen werden grundsätzlich unterschieden:

1. Blasenentleerungsstörung – Die Harnblase wird nicht leer, es bleibt zuviel Restharn in der Blase, viele Patienten müssen sich deshalb katheterisieren. Eine chronische Überdehnung der Harnblase kann zu bleibenden Schäden und Nierenschädigungen führen. Ebenso kann es zu einem Harnverhalt kommen.
Die Blasenentleerungsstörung kann sowohl mechanische (obstruktive) als auch funktionelle (neurogene) Ursachen haben.

2. Überaktive Blase – Patienten gehen zu häufig auf Toilette, trotz normaler Trinkmenge 8x und mehr pro Tag. Wegen der geringen Urinportionen verspüren die Patienten häufig einen permanenten Harndrang, der bis zur Dranginkontinenz gehen kann.

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Blasenschwäche/ Harninkontinenz

Die Blasenschwäche wird von medizinischen Fachkräften auch als Harninkontinenz bezeichnet. Hierunter wird der unkontrollierte Urinverlust verstanden. Es werden verschiedene Inkontinenzformen unterschieden: Tritt eine sogenannte Überlaufinkontinenz auf, so können Betroffene ihre Harnblase nicht willkürlich und vollständig leeren. Ist die Harnblase voll, führt der starke Druck zu einem unwillkürlichen, plötzlichen Harnabgang. Die Blase läuft förmlich über (sogenannte Überlaufblase). Die anderen Formen werden hier der Vollständigkeit halber erwähnt, erfordern jedoch in der Regel andere Hilfsmittel und Maßnahmen, als das sich selbst katheterisieren:
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Restharn - Wenn sich die Blase nicht vollständig entleert

Unter Restharn versteht man diejenige Harnmenge, die nach spontaner Blasenentleerung in der Harnblase zurückbleibt. Man spürt zunächst keine Änderungen beim Wasserlassen. Ein erstes Anzeichen kann ein ständiges Völlegefühl der Blase mit fortwährendem Harndrang sein.
Die Restharnbildung ist häufig eine Folge von Blasenentleerungsstörungen. Besonders wenn eine schlaffe Blase vorliegt, ist sie eine typische Begleiterscheinung. Darüber hinaus können aber auch eine Prostatavergrößerung oder eine Harnröhrenverengung zu einer Restharnbildung in der Blase führen. Da hierdurch ein erhöhtes Infektrisiko sowie Langzeitschäden entstehen können, ist eine Behandlung notwendig.
Verbleibt der Urin in der Blase, können sich Krankheitskeime ansiedeln. Das Risiko von Harnwegsinfektionen und Blasensteinen ist deutlich erhöht. Das Wasserlassen ist durch die Infektion für den Betroffenen sehr schmerzhaft. Fieber und Schüttelfrost können zusätzlich auftreten.
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URINMENGE DURCH MESSSKALA AUF DEM URINBEUTEL ÜBERPRÜFBAR
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Paraplegie – keine kontrollierte Entleerung der Blase

Unter einer Querschnittslähmung versteht man die Folge einer kompletten Durchtrennung oder inkompletten Schädigung des Rückenmarkquerschnittes. Die Kontrolle der Blase kann gestört sein. Wird die Blase aufgrund einer solchen Schädigung nicht regelmäßig entleert, entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit Blasenentzündungen (Harnwegsinfekte). Die Blase kann etwa bis zu 500 Milliliter aufnehmen, bei einer höheren Menge wird sie überdehnt und kann sich später nicht mehr zusammenziehen. Zudem können Infektionen mit dem Rückstau von Urin über die Harnleiter zu den Nieren gelangen und es kann zu fiebrigen Erkrankungen kommen. Sie können die Nieren schädigen und zu Nierenversagen führen. Die Entstehung von Nierensteinen kann auf eine ständig volle oder infizierte Blase hindeuten.
Der regelmäßig durchgeführte „intermittierende Selbstkatheterismus“ (abgekürzt ISK genannt), ermöglicht eine kontrollierte Blasenentleerung, die eine weitgehende Kontinenz ermöglicht und zum Gewinn an Lebensqualitat beiträgt.